Das Diskant-Verdeck:
01.Vorwort:
Akkordeon- und Harmonika Instrumente sind immer mit einem Diskant Verdeck ausgestattet. Das Diskant
Verdeck dient im technischen Sinne zum Schutz der Register-Mechanik, der Clavishebel und der Tonklappen.
Je nach Instrumenten-Typ werden Diskant Verdecke heute aus
• gefrästen Holz,
• geleimten und gebognen Plattenmaterial (Holz)
• geformten Aluminiumblech (Tiefzieh-Pressen)
• gestanzten Aluminiumblech oder
• Kunststoff-Spritzguss hergestellt.
Die Oberflächen-Struktur der verschiedenen Diskant-Verdeck Typen wird je nach Gestaltungs-Richtlinien
mit Zelluloid (Kunststoff) bezogen oder spritzlackiert (Lack).Neben dem technischen Schutz trägt das
Diskant-Verdeck aber auch wesentliche zum äußeren Erscheinungsbild des Instruments mit bei. Viele
Diskant-Verdecke wurden früher wie heute mit unterschiedlichen Gestaltungselementen kreiert und spiegeln
die persönliche Note des Instruments wieder.
Diskant-Gaze:
Die Diskant-Gaze die als Schutzfunktion dient um Schmutz und Staub von der inneren Diskant-Mechanik
fern zuhalten. Um die klanglichen Qualitäten des Instruments zu unterstützen, wird das Diskant-Verdeck
auf seiner Innenseite mit einem schalldurchlässigen Gewebe ausgestattet.
Harmonikas - Steirische Harmonikas:
Neben Diskant-Verdecken aus verchromten Messingblech bietet sich aufgrund der kleineren Maße des
Instruments (Gewicht) das anfertigen des Verdecks mit Holz an. Viele Diskant-Verdecke von steirischen
Harmonikas werden heute aus verschiedenen Holzarten gefertigt. Neben dem zusammenleimen der
einzelnen Komponenten in der Gehäusetischlerei werden die Verdecke mit CNC-Maschinen, wo u.a.
Folklore-Muster in das Verdeck eingefräst werden. Gerne werden Verdecke nur mit einem transparenten
Schutzlack überzogen, so dass die natürlichen Merkmale der Holzoberflächen-Struktur wiedergegeben
werden.Weitere Gestaltungsmöglichkeiten wie das Fräsen, brennen und bemalen von Mustern sind in
der steirischen Harmonika Kunst zu finden.
Diskant-Verdeck - Gestaltungselemente:
Um dem Diskant-Verdeck eine ganz persönliche Note zu verleihen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten an.
Neben der großen Auswahl an verschiedenen farblichen Gazen, gibt es natürlich weitere Elemente um das
Verdeck zu verschönern. Wie z.B. Strass-Steine die meist aus Glas gefertigt werden. Bieten sie dem Designer
eine umfangreiche Vielzahl an farblichen Varianten, Größen und Formen an. Strass-Steine sollten ausschließlich
nur per Schablone auf dem Diskant-Verdeck angebracht werden. Man kann Sie durch Erhitzung oder mit
Klebstoff auf dem Verdeck fixieren. Aber auch für klassische Instrumente gibt es eine Reihe von dezenten
Gestaltungsmitteln, wie z.B. halbrunde Zierstäbe und flache Aluminiumstreifen, die farblich jeweils dem
Akkordeon-Modell Typ angepasst werden. Je nach Modell werden diese entweder aufgenietet, aufgeklebt
oder mit einer Endlasche im Inneren des Diskant Verdeck befestigt.
02.Steckbuchstaben:
Beispiel: Hohner Lucia IV P
Um den eindeutigen Erkennungswert eines Instruments darzustellen, kennzeichnen fast alle Hersteller
Ihre Instrumente. Neben Klebebuchstaben, Namensschilder und Markenemblemen werden auch bei
manchen Instrumenten Herstellern so genannte Steckbuchstaben verwendet die meist in das Diskantverdeck
eingesteckt und rückseitig mit dem Streckgitter verschweißt werden.
Bestes Beispiel für die Verwendung von Steckbuchstaben sind die Akkordeon Modelle Lucia und Pirola
von der Firma Hohner. Farblich angepasst an das Design des jeweiligen Akkordeon Modell dienen Sie
nicht nur als Zierelement sondern spiegeln den hohen Erkennungswert (Marke) wieder.
Die Buchstaben wurden früher teilweise aus Lackierten Aluminiumblech gefertigt und mit kleinen
Laschen an der Innenseite des Diskant Verdeck fixiert. Seit geraumer Zeit werden jedoch Steckbuchstaben
aus Kunststoff A angefertigt, um Produktionskosten zu sparen. Die eingeschobenen Steckköpfe B des
Buchstaben können dann durch Hitze leicht geschmolzen und mit einem runden flachen Knauf eines
Schraubenziehers an die Innenseite des Verdeck-Streckgitter gedrückt werden.
03. Das Verdeckgitter:
Beispiel: Hohner Lucia IV P
Bei Akkordeon Modellen früheren Baujahres wurde das Diskantverdeck (Aluminiumblech) mit einem
zusätzlichen mittig befestigten Streckmetallgitter ausgestattet (siehe Hohner Lucia, Pirola). Das auf seiner
Innenseite mit einer sehr feinmaschigen Gaze ausgekleidet war, zum Schutz der innen liegenden
technischen Einzelteile.
04. Zierelemente
Eines der prägnanten Gestaltungs-Konzepte für Diskant Verdecke ist die Akkordeon-Serie Hohner Lucia.
Der schlichte goldene Komet- Streifen A auf dem Streckgitter des Diskant Verdeck schmückt nicht nur das
Akkordeon vorzüglich, sondern vermittelt die eindeutige Identität und Markenzugehörigkeit dieses Instruments.
Angepasst an die abgerundete äußere Formgebung vieler Instrumente, orientiert sich auch
der Hohner Halbrund-Zierstab. In den Versionen Gold (Hohner Atlantic Serie,Verdi) und Chrom B
(Hohner Morino, Club, Ouvertüre usw.). Je nach Akkordeon-Modell wird der halbrunde Zierstab in gebogener
oder gerader Form auf das Diskant Verdeck genietet C oder geklebt.
05. Markenembleme
Neben den Namenschriftzug des Produzenten kann es vorkommen dass zusätzlich das Logo A des
Herstellers auf dem Akkordeon-Gehäuse platziert wird. Meist ist das Markenemblem mittig oder seitlich
auf dem Diskant-Verdeck zu finden. Je nach Fertigung des Markenemblem kann dies eingesteckt B,
aufgeklebt oder mit Laschen am Diskantverdeck befestigt sein. Namenschriftzüge sowie Markenembleme
werden meist aus Kunststoff oder Aluminiumblech gefertigt. Sie sind schutzbeschichtet um möglichst
langlebig zu wirken.
06. Diskantverdeck-Rückseite:
Beispiel: Hohner Lucia IV P
Je nach Akkordeon Modell variiert das Diskant-Verdeck in seinem Aufbau. In unserem Beispiel sehen
Sie das hintere, innere Diskant-Verdeck eines Hohner Lucia IV P Akkordeon. Neben den vorgebohrten
Durchführungen für die Verdeck-Rändelschrauben finden Sie hier auch den zusätzlichen Befestigungs-
Innenrahmen (Laschen) 01 für das außen platzierte Streckgitter.
07. Befestigungsstreifen - Laschen:
Beispiel: Hohner Lucia IV P
Die goldenen Verdeck Befestigungsstreifen (Zierstreifen) die, die Aussenkanten des Streckgitters A
auf der Vorderseite kaschieren und fixieren, werden im hinteren Teil des Diskant-Verdeck B mit kleinen
Laschen C durch umknicken an Innenrahmen-Schlitzen D befestigt.